JustOn schließt Projekt zur automatischen Abrechnung von E-Ladeprozessen erfolgreich ab
Verbundvorhaben Shared Area Charging entwickelt gemeinschaftlich nutzbare Ladeinfrastruktur für Wohnquartiere – mit bundesweitem Modellcharakter
Nach drei Jahren Forschung und praktischer Erprobung hat das Vorhaben Shared Area Charging (SharedAC) einen entscheidenden Beitrag zur Förderung von nachhaltiger Elektromobilität geleistet.
Im Verbund mit den Stadtwerken Erfurt, dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, der Blockinfinity und der Innoman GmbH entwickelte JustOn ein innovatives Servicemodell zur Ausstattung von Wohnquartieren mit E-Ladeservices.
Gemeinsam haben wir unser Ziel erreicht, ein System zu entwickeln, das Menschen das Laden dort ermöglicht, wo sie wohnen. Der Fokus von JustOn lag auf der Entwicklung einer Softwarelösung, über die die Ladevorgänge gesteuert und automatisch abgerechnet werden. Ganz konkret heißt das: E-Mobil vor dem Haus abstellen, mit günstigem lokalen Strom laden und monatlich zahlen.
Marko Fliege, CEO JustOn
Ergebnisse sind praxiserprobt und direkt nutzbar
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, dass gemeinschaftlich nutzbare Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge – ohne individuellen Stellplatz – technisch und wirtschaftlich realisierbar ist. Die entwickelte und praxiserprobte Steuerungs- und Abrechnungslösung wird bereits heute von der Area Charge GmbH als Full-Service-Ladedienstleister erfolgreich eingesetzt und dient als bundesweites Modell für ähnliche Vorhaben.
Vorteile gegenüber anderen Ladesystemen ergeben sich vor allem durch:
- gemeinschaftliche Nutzung der Ladesäulen
- einfache Abwicklung des Lade- und Zahlvorgangs über das Smartphone
- intelligente Einbindung in Energienetze und netzdienliches Laden
- Nutzung lokal erzeugter erneuerbarer Energie
Im Vorhabenszeitraum wurden an 37 Pilotstandorten insgesamt 120 Ladepunkte in Betrieb genommen, über die circa 10.000 Ladevorgänge abgerechnet wurden. Gefördert wurde das Verbundvorhaben mit mehr als 2,5 Mio. € durch das Programm „IKT für Elektromobilität“ des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Innovative Abrechnungslösung von JustOn
JustOn hat im Rahmen des Projekts eine Lösung entwickelt, die alle wesentlichen Geschäftsprozesse zu 100% digitalisiert. Dies umfasst die Ladepunktverwaltung, die Nutzerregistrierung und Aufladung, die Rechnungslegung, Abrechnung und Buchhaltung.
Die Endnutzer:innen bedienen das System über eine benutzerfreundliche App, die ihnen eigenständig und zu jeder Zeit erlaubt, sich zu registrieren, ihr E-Auto zu laden und die Abrechnung zu kontrollieren. Die Anbieter von Ladeservices arbeiten über eine webbasierte Lösung, die es möglich macht, den Systemstatus zu überwachen, neue Ladepunkte in Betrieb zu nehmen oder Tarife einfach anzupassen.
Fazit und Ausblick
Modelle, wie Shared Area Charging sind dringend notwendig, da zum einen die Ladeinfrastruktur nicht proportional zu den exponentiell steigenden Zulassungszahlen bei E-Fahrzeugen ausgebaut wird. Zum anderen stehen Lademöglichkeiten meist nur in Innenstädten und nicht auf Parkplätzen in Wohngebieten zur Verfügung.
Das Projekt zeigt mit seinen fast 40 Pilotstandorten, dass ein Shared-Charging-Modell in Wohnquartieren nicht nur theoretisch vorstellbar ist, sondern praktisch funktioniert. Langfristig lässt sich das Modell bundes- oder sogar europaweit adaptieren, um Menschen flächendeckend das Laden ihrer E-Fahrzeuge dort zu ermöglichen, wo sie wohnen.